15 Tricks, um das Bullet Journal täglich in die Hand zu nehmen

15 Tricks, um das Bullet Journal täglich in die Hand zu nehmen

Du würdest so gern regelmäßig mit dem Bullet Journal arbeiten, aber du schaffst es einfach nicht, das zur Routine zu machen? Dann mach einen Schritt zurück – oder auch drei oder vier. Statt Planung, Reflexion, Notizen und Projektkoordination von jetzt auf gleich korrekt im Bullet Journal abzubilden, konzentrier dich erstmal nur auf eine einzige Sache: dein Bujo wirklich jeden Tag mindestens einmal in die Hand zu nehmen. Ein paar Tricks, um das nicht zu vergessen und sogar Spaß zu haben, habe ich hier für dich gesammelt.

Damit du wirklich jeden Tag daran denkst, dein BuJo in die Hand zu nehmen, musst du eine von 2 Voraussetzungen erfüllen:

  1. Es liegt so im Weg, dass du es in die Hand nehmen musst, um etwas anderes zu tun.
  2. Du nutzt es für eine Sache, auf die du dich richtig freust.

Die folgenden Tricks, Tipps und Ideen zielen im Wesentlichen auf Voraussetzung Nummer 2 ab, denn dein Ziel ist es ja, irgendwann wirklich im BuJo zu arbeiten und es nicht nur täglich zu verräumen. Dafür solltest du es langfristig eben nicht nur in die Hand nehmen, sondern auch aufschlagen und darin planen oder reflektieren oder beides.

Doch das ist erst der nächste Schritt. Ich möchte, dass du dich diesen Monat darauf konzentrierst, die Gewohnheit aufzubauen, dein BuJo mindestens einmal am Tag in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Dafür kannst du mit den folgenden Anregungen experimentieren.

Zusätzlich ist genau das auch die Community-Challenge im August. Auf Discord kannst du kostenlos daran teilnehmen, dich mit anderen austauschen und deine Erfolge und Ideen teilen. Außerdem werde ich dort den ganzen Monat über immer mal wieder zu einem Mini-Coworking einladen. In diesem Coworking mache ich dann im BuJo meine Tagesplanung und du kannst die Gelegenheit nutzen, deine eigene BuJo-Gewohnheit aufzubauen, indem du dich anschließt.

One Doodle a day

Das ist eine Idee für Kreative und für Menschen, die gern kreativer wären, sich aber nicht gleich an große Projekte herantrauen. Jeden Tag doodelst du in deinem Bullet Journal. Ein Doodle ist eine einfache Zeichnung, manchmal nur eine Kritzelei. Etwas, was du in der Mathestunde an den Rand deiner Hefte gekritzelt hast oder jetzt bei langweiligen Zoom-Meetings auf den Block zeichnest, um halbwegs bei der Sache zu bleiben.

Ein Doodle kann eine echte Szene darstellen, es kann aber nur aus Mustern, Symbolen, Farben oder Worten bestehen. Oft werden Doodles in Quadrate gezeichnet, du kannst aber auch ganz ohne Größen- und Formatbeschränkung einfach loslegen.

Nimm also einmal am Tag dein BuJo in die Hand, schnapp dir einen einfach Stift oder deine komplette Farbpalette und leg los. Du kannst etwas zeichnen, das diesen Tag auszeichnet, was du erlebt oder gefühlt hast. Du kannst aber auch einfach Muster entwerfen und dich überraschen lassen, was daraus am Ende entsteht.

Tracker, die dich wirklich fesseln

Du kannst das Bullet Journal natürlich nutzen, um deine Gewohnheiten zu tracken. Die einfachste Form ist eine Tabelle, bei der die Tage des Monats ganz links untereinander stehen und oben im Tabellenkopf stehen die Gewohnheiten, die du jeden Tag abhakst, wenn du sie erledigt hast. Alternativ kannst du auch einen eigenen Mini-Kalender für jede einzelne Gewohnheit anlegen, die du abhaken möchtest.

Das Problem dabei ist, dass wir oft Gewohnheiten tracken, von denen wir glauben, wir sollten sie verfolgen. Wenn wir dazu aber eigentlich gar keine Lust haben, vergessen wir sie oder verschieben sie. Dann können wir im Tracker nichts abhaken und so verliert das Tracken selbst seine motivierende Wirkung.

Deshalb such dir für diesen Monat eines oder mehrere Dinge aus, die du liebst. Das können auch Dinge sein, die du ohnehin schon regelmäßig machst. Ein Hobby, Bücher, die du liest, Serien oder Filme, die du schaust… Ganz egal, Hauptsache, du bist mit Begeisterung dabei. Dann macht nämlich auch das Tracken Spaß und du nimmst dein BuJo dafür gern in die Hand.

Pro-Tipp: Wenn dir gar nichts einfällt, leg dir einen Tracker an für die Gewohnheit „BuJo in die Hand nehmen“. Um den auszufüllen, muss du dein BuJo aufschlagen und wenn du dein BuJo aufgeschlagen hast, kannst du den Tracker ausfüllen. Du kannst also gar nicht verlieren.

Planungsroutine mit Tagesplanung

Wenn du ein eher sachlicher, strukturierter Typ bist und mit den spielerisch-künstlerischen Tipps nichts anfangen kannst, versuch es mit einer Tagesplanung. Leg eine Mini-Routine fest. Achtung: Bekämpf den Perfektionismus! Es geht hier nicht darum, jeden Abend eine vollständige Tagesplanung zu erledigen. Vielmehr ist das auch deine Gelegenheit zu experimentieren und herauszufinden, wie du am besten mit dem BuJo arbeiten kannst.

Leg eine Routine fest. Dafür entscheidest du:

  1. Wann du planst (Tageszeit)?
  2. Was du planst (nur Aufgaben oder auch Termine oder Pausen)?
  3. Wie du planst (Setup deines Dailys)?

Folge deiner Routine eine Woche lang und schau, was funktioniert und was dich nervt. Dann pass das an und teste die neue Routine wieder eine Woche.

Mini Habit: Nur aufschlagen

Wenn die innere Hürde zu groß ist und du dich partout nicht aufraffen kannst, greif auf die Grundlage zurück: Mach ein echtes Tiny Habit aus der ganzen Sache. Das bedeutet, deine Aufgabe ist es, diese Monatschallenge wörtlich zu nehmen: Nimm dein BuJo einmal am Tag in die Hand und schlag es auf.

Wenn du dann Lust hast, eine der hier vorgeschlagenen Ideen umzusetzen: Nur zu! Aber wenn du keine Lust hast, schlag das BuJo wieder zu und stell es bis zum nächsten Tag weg, denn du hast dein Ziel ja schon erreicht.

Vergiss nicht, jedes Mal zu feiern, wenn du das Buch wirklich aufgeschlagen hast. So verknüpft dein Gehirn die Handlung mit Belohnung und lässt schneller eine echte Gewohnheit entstehen.

Tagesreflexion, die Spaß macht

Du kannst das BuJo nicht nur zum Planen nutzen, sondern auch zum Reflektieren. Aber für viele von uns (mich eingeschlossen), ist die Hürde sehr hoch, oft zu hoch, wenn sie vor dem weißen Blatt sitzen und jetzt ad hoc den Tag reflektieren sollen.

Deshalb nutze den Monat, um mit verschiedenen Arten der Reflexion zu experimentieren und eine oder ein paar zu finden, die dir richtig Spaß machen. Du könntest zum Beispiel:

  1. Jeden Tag in nur einem Wort zusammenfassen.
  2. Jedem Tag eine Farbe geben.
  3. Jeden Tag eine zufällige Reflexionsfrage nutzen (findest du online und ich poste auf Discord und in den Instagram-Storys Fragen aus einem Kartenspiel).
  4. Jeden Tag die Frage beantworten: Wie geht es mir gerade und warum?
  5. Jeden Tag 3 bis 5 Dinge aufschreiben, für die du echte Dankbarkeit empfindest.
  6. Jeden Tag eine Sache aufschreiben, die du gelernt hast.
  7. Jeden Tag den schönsten Moment notieren.
  8. Jeden Tag eine Sache notieren, die du an diesem Tag gebraucht hättest.

Frage des Tages

Diese Idee braucht vielleicht ein bisschen Übung, ist dann aber sehr cool. Notier jeden Tag eine Frage, die du dir an diesem Tag gestellt hast. Ganz egal, ob du sie direkt gegoogelt oder überhaupt beantwortet hast. Notier einfach die Frage.

Anfangs wirst du dich vielleicht nicht erinnern, was du dich an diesem Tag gefragt hast. Irgendwann wirst du hoffentlich automatisch dein BuJo zücken, wenn du eine Frage hast. Am Ende des Monats hast du eine vielleicht sehr witzige, vielleicht tiefgründige, aber sicher spannende Liste an Fragen, die dich offenbar beschäftigen.

Pro-Tipp: Die Frage muss nicht immer tiefgründig sein. Ich habe zum Beispiel heute gegoogelt, ob ein Schweine-Orgasmus wirklich 30 Minuten dauert, weil ich das in einem Roman gelesen hatte (Ja, du musst die Antwort jetzt selbst googeln und kannst die Frage dann direkt in deinem BuJo notieren!)

Assoziatives Schreiben

Assoziatives Schreiben kommt unter anderem in der Psychotherapie zum Einsatz, braucht aber ein bisschen Zeit. Die Idee ist, dass du für eine bestimmte Zeitdauer einfach schreibst, was dir in den Kopf kommt, wann es dir in den Kopf kommt. Es ist egal, ob das vollständige Sätze ergibt. Es ist egal, ob Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung stimmen. Es ist auch egal, ob du einfach 10 Minuten „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll“ schreibst oder wirklich dein Herz ausschüttest. Die einzige Regel ist: Du darfst den Stift erst wieder absetzen, wenn der Timer klingelt.

Fang klein an. Stell dir also den Timer erstmal auf 5 Minuten. Wenn du merkst, dass dir diese Übung gut tut, kannst du die Dauer steigern.

Pro-Tipp: Wenn dir der Anfang schwer fällt, nutz einen Gegenstand, den du gerade sehen kannst. Notier den als erstes Wort und schreib dann weiter auf, was dir dazu einfällt. Alternative: Fang immer mit dem Satzteil: „Gerade fühle ich mich…“ an und lass es von da aus fließen.

Minimalistisches Daily aufsetzen

Wenn du noch nicht genau weißt, wie du das BuJo künftig nutzen willst und dich all die Möglichkeiten überfordern, fang mit dem Daily an. Setz jeden Tag ein Daily für den nächsten Tag in deinem Bullet Journal auf. Das ist denkbar einfach und dauert vielleicht 30 Sekunden (inklusive aufschlagen und nach der richtigen Seite suchen): Du suchst dir den nächsten freien Platz und schreibst das Datum und den Wochentag des nächsten Tages auf. Fertig.

Wenn du Lust hast, kannst du deine Termine und Aufgaben für den nächsten Tag im Daily eintragen. Oder du machst eine kurze Tagesreflexion, wenn du das Buch am nächsten Tag aufschlägst, um das nächste Daily aufzusetzen. Aber die Aufgabe selbst besteht nur darin, jeden Tag ein Daily AUFZUSETZEN. Mehr nicht.

Den richtigen Ort finden

Wenn du das Buch nicht regelmäßig aufschlägst, weil du es immer wieder vergisst, sorg dafür, dass es im Weg ist. Und zwar so richtig. Leg es nicht dahin, wo du es gern nutzen würdest – zum Beispiel auf deinen Schreibtisch. Leg es stattdessen an einen Ort, an dem du es in die Hand nehmen MUSST – und sei es nur, um es zu entfernen.

Ein paar Vorschläge:

  • Auf den geschlossenen Klodeckel
  • Auf die Kaffeetassen im Schrank
  • Auf die Unterwäsche in der Kommode
  • Auf deinen Schreibtischstuhl
  • Ins (trockene!!!) Spülbecken
  • Auf die Kaffeemaschine

Jedes Mal, wenn du es in die Hand nimmst, um es wegzuräumen, schlag es auf. Fertig, Ziel erreicht!

Mood-Challenge mit Farben oder Stickern

Die Mood-Challenge ist irgendwie gleichzeitig Tracker und Tagesreflexion. Dabei notierst du jeden Tag, wie deine Stimmung war. Du kannst das mit Farben tun. Dann steht rot vielleicht für wütend, schwarz für traurig, gelb für fröhlich, grün für entspannt, blau für gelassen usw. Oder du könntest Symbole nutzen – klassisch zum Beispiel verschiedene Smileys.

Ich persönlich habe meine Probleme mit dieser Übung, denn mir fällt es schwer, einen ganzen Tag mit nur einer Stimmung einzuordnen. Aber vielleicht liegt dir die Idee ja. Auf jeden Fall geht es super schnell und du kannst am Ende eventuell sogar einen Nutzen daraus ziehen, indem du Stimmungsschwankungen und ihren Ursachen auf die Spur kommst.

Termin mit Erinnerung

Wenn du ganz genau weißt, wie du dein BuJo nutzen willst, es nur einfach immer wieder vergisst, hilft vielleicht der einfachste aller Tricks: Mach einen Termin mit dir selbst daraus! Trag „BuJo-Zeit“ in deinen Kalender ein und versieh den Termin zur Sicherheit mit einem Alarm/einer Erinnerung. Fertig. Jetzt musst du dich nur noch an deine eigene Terminplanung halten.

Wochen-Challenge statt „für immer“

Dich überfordert der Gedanke, einen ganzen Monat jeden einzelnen Tag das Bullet Journal zu nutzen? Dann mach die Challenge kleiner. Statt „im August“ (oder sogar „ab sofort für immer“) nimm dir einfach eine Woche vor. Wenn das gut läuft, ruf die Challenge für eine weitere Woche aus. Wenn es zu anstrengend ist, mach ein paar Tage oder eine Woche Pause und versuch es dann noch mal.

Coworking oder Accountability Partner

Body Doubling, Coworking, Accountability Partner… das zielt alles auf denselben Mechanismus ab: Wir suchen uns Unterstützung.

Du kannst das entweder tun, indem du jemanden findest, der im 1:1-Austausch mitzieht (Accountability Partner). Ihr trefft oder schreibt euch regelmäßig, verpflichtet euch zu bestimmten Handlungen in einem bestimmten Zeitraum und hakt gegenseitig nach, ob ihr das auch eingehalten habt. Ein Accountability Partner ist gleichermaßen Motivator wie Kontrollinstanz.

Oder du suchst dir jemanden, der dir Gesellschaft leistet, wenn du deine Aufgabe angehen willst. Das kann jemand sein, der gleichzeitig an seinen Zielen arbeitet (Coworking). Oft reicht es aber schon, wenn einfach jemand da ist – selbst wenn derjenige zockt, liest oder schläft (Body Doubling).

Pro-Tip: Auf Discord kannst du diesen Tipp einfach ausprobieren. Entweder klinkst du dich direkt in meine Tagesplanung-Coworkings ein. Die werde ich aber recht spontan ansetzen – je nachdem, wie es um meine Zeit- und Energieressourcen bestellt ist. Oder du nutzt den Coworking-Channel, um jederzeit selbst ein Coworking zu starten, dem sich anderen Community-Mitglieder anschließen können. Oder du suchst im Thread zur Monatschallenge nach einem passenden Accountability-Partner

BuJo als Tamagotchi

Vielleicht brauchst du aber weder eine Erinnerung, noch eine Routine, sondern musst einfach umdenken. Lass uns dein BuJo reframen. Weg vom simplen Notizbuch hin zu etwas Unterhaltsameren.

Betrachte dein Bullet Journal doch als dein Tamagotchi. Du weißt schon, die virtuellen Haustiere, die wir ständig füttern und bespaßen mussten – und die alle spätestens in der Mathestunden gestorben sind, weil sie in der Schule verboten waren.

Wenn du davon ausgehst, dass dein BuJo dein geliebter Begleiter ist, der nur mit deiner Zuwendung gedeihen kann, ist es weniger langweilig. Immerhin geht es nicht mehr um banale Planung und langwierige Reflexion, sondern darum, dein BuJogotchi glücklich zu machen.

Zettel-Roulette

Du findest alle 14 Ideen gut, die ich dir gerade vorgestellt habe und kannst oder willst dich nicht entscheiden? Dann spiel Zettel-Roulette. Schreib jeweils eine Idee auf einen kleinen Zettel und falte ihn so, dass du nicht mehr lesen kannst, was darauf steht. Steck alle Zettel in ein Glas, eine Box oder eine kleine Schatzkiste und zieh jeden Tag einen Zettel.

Damit bleibt es aufregend und du nimmst dein BuJo schon deshalb in die Hand, um zu erfahren, was du heute damit tun sollst.