BuJo Intention oder: Welcher BuJo-Typ bist du?
Künstler, Planerin, Heldin oder Perfektionist? Das Besondere am Bullet Journal ist, dass es immer genau zu dir passt. Aber nur, wenn du dich nicht verunsichern lässt und deiner eigenen BuJo-Intention folgst. Finde heraus, welcher BuJo-Typ du bist und wie du dein Bullet Journal typgerecht nutzen kannst.
Wenn du „Bullet Journal“ googelst und dann auf „Bilder“ klickst, findest du Millionen Einträge voller kunstvoller Zeichnungen, aufwendiger Letterings und kreativer Spreads. Kannst du das als simple Inspiration nutzen, ist alles prima. Aber ich höre immer wieder, dass diese Beispiele das Gegenteil bewirken: Du hast das Gefühl, du musst dein Bullet Journal genauso aufwendig und kreativ gestalten. Und dieses Gefühl ist so überwältigend und Furcht einflößend, dass du stattdessen gar nicht erst anfängst – oder dein BuJo nach wenigen Tagen wieder weglegst.
Wie geht Bullet Journaling richtig?
Deshalb lass uns erstmal kurz die Fakten klären:
- Die Bullet Journal Methode ist eine Methode, um deinen Alltag besser zu organisieren und bewusster zu leben. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Vor allem aber hat die Methode exakt Nullkommagarnichts mit Gestaltung, Design oder Kunst zu tun.
- Dein Bullet Journal soll einem einzigen Menschen nützen: dir! Bevor du also googelst, wie „man“ ein Bullet Journal führt, überleg dir lieber, was DU davon erwartest. Diese Intention festzulegen, hilft dir, deinen eigenen Weg zu finden – und dich von all den Kunst-BuJos da draußen nicht verunsichern zu lassen.
Über Punkt 1, also die Methode selbst, haben wir ja schon mehrfach gesprochen. Wenn du da gern noch mal tiefer einsteigen möchtest, kannst du entweder:
- auf dem Zeitplanerin-Blog alle BuJo-Beiträge lesen,
- im Download-Bereich den BuJo-Starterguide herunterladen oder
- auf Spotify die Playlist „Zeitmanagement mit dem Bullet Journal“ durchhören.
BuJo Intention: Was kann das Bullet Journal für dich tun?
Heute soll es aber um Punkt 2 gehen: deine Intention. Die ist übrigens nicht in Stein gemeißelt, sondern kann und darf sich im Laufe der Zeit ändern. Meine ersten Bullet Journals aus dem Jahr 2018 sind zum Beispiel voller aufwendiger, aber unendlich unpraktischer Wochenübersichten. Heute arbeite ich grundsätzlich kaum noch mit Wochenübersichten und wenn, dann sind sie eher pragmatisch als künstlerisch wertvoll. Außerdem habe ich damals unendlich viele Tracker verwendet. Heute habe ich nur noch die, die ich wirklich brauche – entweder für die Ärzte oder um tatsächlich neue Gewohnheiten aufzubauen, die wichtig für mich sind.
Und der Grund dafür: 2018 war meine Intention, mich auszuprobieren, eine kreative Spielwiese zu finden. Im Laufe der Zeit verschob sich der Fokus und ich wollte das BuJo vor allem als Sammelplatz für alles nutzen, um die Dinge endlich wieder zu finden. Heute Ist meine Hauptintention für mein Bullet Journal, mentalen Stress zu reduzieren.
Was ist also deine Intention? Warum willst du ein Bullet Journal nutzen? Was soll es dir bringen? Was willst du damit erreichen?
Die eigen BuJo-Intention finden
Aus eigener Erfahrung weiß, dass diese Fragen aus dem Stand gar nicht so leicht zu beantworten sind. Eben diese Erfahrung hat mir aber auch gezeigt, dass irgendeine Antwort ausreicht, um dich auf den richtigen Weg zu bringen. Mit meinen BuJo-Intentionen geht es mir oft wie mit dem Wort des Jahres: Das Wort, das ich im Januar als Motto für das neue Jahr ausrufe, ist quasi nie identisch mit dem, das im Dezember rückblickend das Jahr zusammenfasst. Aber oft stehen sie irgendwie in Zusammenhang und allein die Tatsache, dass ich irgendein Motto ausgerufen habe, gab mir in den vergangenen Monaten Orientierung – wenn auch vielleicht nur grob.
Genauso kannst du dein Bullet Journal Intention behandeln. Sie ist eine Leitplanke, aber eine eher weiche. Aus dem aktuellen Moment geboren und jetzt im Moment wahr und valide – auch wenn du sie morgen schon wieder veränderst. Der wichtigste Punkt ist schlicht, sich überhaupt bewusst damit auseinanderzusetzen, DASS du mit dem BuJo etwas Bestimmtes erreichen willst.
BuJo-Typen: Wer bist du und was brauchst du?
Aber wenn es dir jetzt immer noch schwer fällt, deine BuJo-Intention festzulegen, schau mal, ob du dich in einem (oder mehreren) der folgenden BuJo-Typen widerfindest. Vielleicht kommst du damit deiner ganz persönlichen BuJo-Intention auf die Spur:
Trendsetterin
Du langweilst dich schnell und genießt es, neue Trends auszuprobieren – völlig egal, ob deine aktuellen Systeme eigentlich schon wunderbar funktionieren oder nicht. Das Bullet Journal ist deine Leinwand. Du bist in etlichen Social-Media-Gruppen und folgst Youtubern, um die Trends der Bullet-Journal-Szene nicht zu verpassen. Und du probierst jeden davon in deinem eigenen BuJo aus.
Deine Intention: Dein Bullet Journal soll vor allem Spaß machen und du freust dich, wenn du quasi „nebenbei“ über Methoden stolperst, die deinen eigenen Alltag bunter oder leichter machen.
Inspiration zur Umsetzung: Arbeite mit Trend-Collections. Spendiere also jedem Trend eine eigene Seiten oder Seiten-Sammlung und erfasse diese im Inhaltsverzeichnis. Auf diese Weise hast du einen besseren Überblick über alle Trends, die du schon ausprobiert hast. Gleichzeitig kannst du deine Dailys leichter zum Planen und Reflektieren nutzen, ohne dass diese Notizen in „lauten“ Trends untergehen.
Künstlerin
Für dich ist das Bullet Journal in erster Linie ein Art Journal und erst in zweiter oder dritter Linie ein Planungs- oder Reflexionswerkzeug. Du folgst dabei nicht unbedingt Trends, sondern konzentrierst dich vor allem darauf, deiner eigenen Kunst einen Platz zu bieten. Das kann in Form aufwendiger Letterings oder Illustrationen passieren, aber auch durch Textkunst, also Gedichte oder Geschichten, oder jede andere Kunstform, die zwischen zwei Buchdeckel passt.
Deine Intention: Du willst dich im Bullet Journal künstlerisch ausdrücken und findest dabei Entspannung und Ruhe.
Inspiration zur Umsetzung: Wenn du vor lauter Kunst keine Zeit (oder keinen Platz) für Planung und Reflexion hast, beschränke die kunstvollen Seiten auf die Monatsübersichten. Halte deine Dailys eher pragmatisch oder beschränke dich auf eine kleine Illustration oder ein Doodle.
Chronistin
Du liebst es, durch deine alten Bullet Journals zu blättern. Deine Dailys nutzt du wie ein Tagebuch. Hier finden nicht nur deine Erlebnisse Platz, sondern auch deine Gefühle, Beobachtungen und Reflexionen. Du würdest nie ein volles BuJo wegwerfen, sondern hast alle ordentlich archiviert.
Deine Intention: Dein Bullet Journal dient dir als Chronik deines Lebens. Du nutzt es, um dich an bestimmte Ereignisse zu erinnern, aber auch um dich selbst besser zu verstehen.
Inspiration zur Umsetzung: Mach Fotos von den wichtigsten Ereignissen deines Alltags und klebe am Ende jedes Monats eine Collage dieser Bild in dein BuJo. So hast du nicht nur deine geschriebene Chronik, sondern auch Erinnerungen zum Ansehen.
Planerin
Du benutzt das Bullet Journal als Planer-Ersatz. Oft bestehen deine Dailys ausschließlich aus deiner To-Do-Liste und den Terminen des Tages. Um besser in die Zukunft planen zu können, neigst du dazu, deine Dailys über einen längeren Zeitraum hinweg im Vorfeld anzulegen – wissend, dass das die Flexibilität, mit der das BuJo punktet, stark einschränkt.
Deine Intention: Dein Bullet Journal ist der Dreh- und Angelpunkt für deine Organisation. Du möchtest alle Verpflichtungen möglichst übersichtlich an einem Ort haben, um so effizient wie möglich durch den Tag zu kommen.
Inspiration zur Umsetzung: Kombiniere das Bullet Journal mit einem digitalen Kalender. So kannst du dein Daily für den nächsten Tag erst am Vorabend aufsetzen, wenn du weißt, wie viel Platz du wirklich für den laufenden Tag brauchst. Gleichzeitig kannst du ganz bequem weit in die Zukunft planen. Damit du trotzdem alles im Blick hast, überträgst du die Termine des nächsten Tags abends ins Daily.
Minimalistin
Du magst es schlicht und effizient. Dass du offenbar tausend Stifte, Schablonen, Stempel, Washi Tape und eine Kalligrafie-Ausbildung brauchst, um ein Bullet Journal zu führen, schreckt dich ab. Gleichzeitig machen dich schnell hingeworfene, unstrukturierte Seiten nervös. Du magst deine BuJo-Spreads sauber, übersichtlich, klar und einfach.
Deine Intention: Dein Bullet Journal ist ein Werkzeug für dich, das Ruhe und Gelassenheit in deinen Alltag bringen soll, indem es Dinge ordentlich aufbewahrt, bis du dich damit beschäftigen kannst.
Inspiration zur Umsetzung: Investier in einen wirklich guten Stift (meine Empfehlung: schwarze, dünne Gelstifte!) und ein Lineal. So musst du dich nicht verkünsteln, sondern kannst sehr schlichte Spreads erstellen. Die Magie passiert mit dem Lineal: Du kannst du Boxen zeichnen, um Einträge, die zusammengehören, von anderen abzugrenzen und so noch mehr Übersichtlichkeit zu schaffen.
Chaotin
In deinem Leben (und deinem Kopf) ist so viel los, dass du ständig kurz vorm Ausbrennen stehst. Wenn du nicht gerade von einer Verpflichtung zur nächsten hetzt, jagen sich in deinem Kopf alle Aufgaben und Termine, die du noch machen könntest, solltest oder müsstest. Das Bullet Journal ist dein Versuch, das Chaos in den Griff zu bekommen. Mit vorgefertigten Planern hat das nämlich nie funktioniert. Aber es fällt dir schwer, wirklich regelmäßig mit dem BuJo zu arbeiten und du schwankst zwischen „quick and dirty“ hingeworfenen Einträgen und ausufernden Deko-Monstern.
Deine Intention: Das Bullet Journal soll dir helfen, dein Leben unter Kontrolle zu bekommen. Du willst endlich den Überblick über deine Verpflichtungen behalten und im besten Fall endlich auch mal ohne schlechtes Gewissen Zeit nur für dich finden.
Inspiration zur Umsetzung: Mach regelmäßig einen Brain Dump. Dabei schreibst du alles auf, was dir gerade im Kopf herum geht – Aufgaben, Termine, Ideen, Gedanken, Ängste, Wünsche. Alles kommt in dein Bullet Journal. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird dein Kopf geleert und die Panik ebbt ab. Zum anderen kannst du nichts mehr vergessen, weil es an einem festen Platz (dein BuJo) festgehalten ist.
Heldin
Für dich selbst brauchst du eigentlich kein Bullet Journal und auch sonst keinen Planer. Aber weil du dein eigenes Leben scheinbar mühelos im Griff hast, verlässt sich der Rest der Welt darauf, dass du ihres gleich mitorganisierst. Dein Bullet Journal enthält also die Termine aller Familien- oder Teammitglieder und du weißt auch ganz genau, wer wann welche Deadline hat. Und natürlich hast du auch die Mahlzeiten- und Urlaubsplanung in einer Collection.
Deine Intention: Dein Bullet Journal soll dir helfen, anderen zu helfen. Du willst niemanden enttäuschen und willst mit dem BuJo den Überblick behalten und zugleich den Mental Load mindern.
Inspiration zur Umsetzung: Arbeite mit einem eindeutigen Farbcode. Weise also jeder Person, für die du mitplanst, eine Farbe zu. Alle Termine, Aufgaben und Notizen in deinem BuJo markierst du nun mit der jeweiligen Farbe. So kannst du leicht zuordnen, was zu wem gehört.
Visionärin
Du lebst mehr in der beziehungsweise für die Zukunft. Du hast eine Vision für dein Leben und bist bereit, hart dafür zu arbeiten, die irgendwann wahr zu machen. Alles, was du heute tust, ist auf dieses Ziel ausgerichtet. Selbstreflexion und Fortschrittskontrolle gehören deshalb fest zu deiner Bullet-Journal-Praxis.
Deine Intention: Dein Bullet Journal soll dir helfen, deine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Dafür brichst du sie auf einzelne Aufgaben herunter und möchtest im BuJo auch den Fortschritt festhalten.
Inspiration zur Umsetzung: Nutz Tracker, um zu erfassen, wie oft du an deinen Visionen arbeitest. Brich die Vision dafür auf tägliche Gewohnheiten herunter und markiere jeden Tag, an dem du diese Gewohnheiten befolgt hast. So sorgst du selbst dafür, dass du konsequent bleibst und visualisierst zugleich deinen Fortschritt.
Perfektionistin
Dein Anspruch, alles perfekt zu machen, hindert dich oft daran, überhaupt loszulegen. Das gilt auch für das Bullet Journaling. Aus Angst, „hässliche“ Seiten zu produzieren, verzettelst du dich in der Suche nach Inspiration, aber dein eigenes BuJo bleibt leer. Und wenn du den Anfang gefunden hast, fällt es dir wahnsinnig schwer, kleine Fehler oder Unreinheiten zu akzeptieren. Oft schreibst du Seiten sogar noch mal neu und schneidest die fehlerhaften aus deinem Buch.
Deine Intention: Mit dem Bullet Journal möchtest du maximale Kontrolle über deinen Alltag gewinnen und dich endlich fühlen, als hättest du die Dinge „im Griff“.
Inspiration zur Umsetzung: Starte eine Fehler-Challenge. Wann immer dir ein Fehler auffällt, musst du einen kreativen Weg finden, ihn in dein Layout zu integrieren oder zu kaschieren. So lernst du allmählich, Fehler zu tolerieren, musst sie aber zugleich nicht ständig ansehen und schulst deine Kreativität.
Übrigens, mit der Angst vorm weißen Blatt bist du nicht allein. Aber wenn es dir schwerfällt, herauszufinden, was genau du brauchst oder wenn du allein einfach nicht aus der Alle-anderen-sind-so-kreativ-Paralyse herausfindest, habe ich noch etwas für dich!
BuJo-Challenge: Finde deine Intention
In 3 Tagen starte ich eine BuJo-Challenge. Acht Tage lang bekommst du eine E-Mail von mir. Darin findest du einen kurzen Impuls und eine konkrete Aufgabe, die du in deinem Bullet Journal umsetzen sollst.
Parallel eröffne ich eine Whatsapp-Gruppe, in der ihr euch auch untereinander austauschen, die Ergebnisse der Tagesaufgaben zeigen und Fragen loswerden könnt. Die Gruppe ist ein Zusatzangebot. Du kannst aber auch einfach nur die E-Mail-Challenge mitmachen.
Das Ziel: Am Ende der Woche weißt du, was du von deinem BuJo erwartest und hast verschiedene Stile ausprobiert.
Was kostet die BuJo-Challenge?
Die Challenge kostet – wie alles von der Zeitplanerin – exakt 0 Euro. Du musst dich lediglich anmelden und in der Folge-Mail bestätigen, dass ich dir die Challenge-Mails schicken darf. Wichtig: Auch wenn du schon für mein Magazin angemeldet bist, musst du dich separat für die Challenge anmelden!
Für wen eignet sich die BuJo-Challenge?
Die Challenge eignet sich auch für Menschen, die noch nie ein BuJo geführt haben. Aber primär richtet sie sich an dich, wenn du es immer mal wieder versuchst, aber einfach nicht dranbleiben kannst. Entweder, weil dich die große Flexibilität überfordert und du nicht weißt, womit du anfangen sollst. Oder weil du von den Ergebnissen deiner Google-Recherche so eingeschüchtert bist, dass du dich nicht traust, anzufangen.
Wann beginnt die BuJo-Challenge?
In 3 Tagen, am 16. September, geht es los. Warum erst Ende September? Weil ich den Monatswechsel mitnehmen will. In 7 Tagen werden wir uns vor allem mit dem Daily beschäftigen, aber einen Tag reserviere ich für einen Zoom-Call. In diesem Zoom-Call, der wie ein erweitertes Coworking ablaufen soll, werden wir gemeinsam unser BuJo für den Oktober aufsetzen und ihr könnt Fragen live loswerden.