Ta-Da-Liste: Die Party-To-Do-Liste

Hast du viel zu viel zu tun, um dir Zeit für eine richtige Planung zu nehmen? Oder hast du das Gefühl, eine Versagerin oder ein Versager zu sein, weil du nie alles schaffst, was auf deiner To-Do-Liste steht? Dann teste doch mal ein paar Tage lang die Ta-Da-Liste statt einer normalen To-Do-Liste.

Maribelle arbeitet Vollzeit, liegt in den letzten Zügen ihres berufsbegleitenden Studiums und ist vor anderthalb Jahren Mama geworden. Ihre Tage sind vom Aufstehen bis zum Einschlafen voll gestopft mit Verpflichtungen, Aufgaben und Terminen. Sie hat To-Do-Listen für den Job, eine für den Haushalt und die Familie, eine für das Studium. Und trotzdem hat sie abends fast immer das Gefühl, versagt zu haben. Am Ende eines Tages sind einfach immer noch so viele unerledigte Aufgaben übrig. Oft fragt sie sich im Nachgang, was sie die vielen Stunden über eigentlich gemacht hat.

Und damit ist sie nicht allein. Wir legen die Latte für unsere eigene Leistung extrem hoch. Und sind unser härtester Kritiker, wenn wir diese hohen Ansprüche dann nicht erfüllen. Grundsätzlich lohnt es sich, da mal genauer hinzusehen.

Frag dich doch mal, warum du so hart zu dir selbst bist. Warum du dich so erbarmungslos antreibst. Wenn du die Gründe kennst, kannst du langsam aber sicher lernen, dir selbst mit mehr Geduld und Mitgefühl zu begegnen. Und das zahlt langfristig auch auf deine Produktivität ein.

Als ersten Schritt in diese Richtung, mach dir klar, wie viel du TATSÄCHLICH leistest. Sehr häufig trügt uns unser Gefühl. Es fühlt sich an, als hätten wir den ganzen Tag vertrödelt und eigentlich nichts geschafft. Vor allem, wenn wir uns für den Tag eine To-Do-Liste geschrieben und kaum etwas davon abgearbeitet haben. Doch oft vergessen wir dabei die tausend Kleinigkeiten, die nicht geplant waren und die wir trotzdem – quasi nebenbei – erledigt haben. Genau diese Dinge musst du dir bewusst machen. Und dafür ist die Ta-Da-Liste das perfekte Werkzeug.

Ta-Da-Liste: Erfolge feiern statt Verpflichtungen aufstellen

Die Ta-Da-Liste hat ihren Namen von dem Geräusch, das jemand macht, wenn er oder sie etwas ganz Großartiges präsentiert. Du weißt schon… Wenn Kinder ihr Zimmer aufgeräumt haben (ungefähr vier Wochen nachdem du sie das erste Mal dazu aufgefordert hast). Sie öffnen mit großer Geste die Tür, machen eine ausholende Armbewegung, eine kleine Verbeugung und rufen: „Ta Daaaaaaa!“

Und genau dieses Gefühl soll dir deine Ta-Da-Liste geben.

Wie sie funktioniert, ist sehr schnell erklärt:

Auf die Ta-Da-Liste schreibst du im Laufe des Tages alles, was du erledigt hast. Und zwar wirklich ALLES. Deshalb ist es so wichtig, dass du die Ta-Da-Liste den ganzen Tag greifbar neben dir liegen hast. Denn wenn du all die Kleinigkeiten nicht sofort aufschreibst, wirst du sie wieder vergessen. Und dann fühlt es sich am Ende so an, als hättest du nichts geleistet.

Aber die 3 Kundenanrufe, die du entgegengenommen hast, sind nicht nichts. Genauso wie die 5 E-Mails mit Angeboten und Gesprächsnotizen, die du verschickt hast. Und auch den Geschirrspüler auszuräumen oder drei Ladungen Wäsche zu waschen, ist nicht nichts.

Alles, was deine Zeit beansprucht, kommt auf die Ta-Da-Liste. Anders als bei einer To-Do-Liste gibt es hier kein Wichtig und Unwichtig, keine Prioritäten. Du schreibst einfach alles auf, was du getan hast.

Extra-Tip: Schreib auch die Dinge auf, die du für dich getan hast. Milchkaffee mit Zimt beim Bäcker geholt? Die Mittagspause für einen Spaziergang in der Sonne genutzt? Mit einer Freundin eine Verabredung zum Kino ausgemacht? Schreib es mit auf deine Ta-Da-Liste!

Leistung realistisch einschätzen

Wenn du die Ta-Da-Liste konsequent führst, wirst du am Abend wahrscheinlich sehr erstaunt sein, wie viel du da notiert hast. Denn meistens erledigen wir viel mehr, als unser Gefühl uns vorgaukelt. Das gilt vor allem dann, wenn der Tag vollkommen chaotisch war und nichts lief wie geplant.

An solchen Tagen ist eine Ta-Da-Liste Gold wert. Denn sie relativiert die To-Do-Liste, auf der fast nichts abgearbeitet ist.

Du lernst mit einer Ta-Da-Liste, freundlicher zu dir selbst zu sein, deine eigene Leistung wahrzunehmen. Zugleich kann sie dir auch helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob deine Planung realistisch ist.

Du hast den ganzen Tag wie blöd gearbeitet. Es kam auch nicht viel Unerwartetes dazwischen. Und trotzdem ist deine Ta-Da-Liste nicht so voll wie erwartet? Dann hast du entweder den Aufwand hinter deinen Aufgaben falsch eingeschätzt. Oder du hast dir einfach zu viel vorgenommen. Oder du hast dich verzettelt und ablenken lassen.

All das kannst du korrigieren. Aber nur, wenn es dir bewusst ist. Dabei kann die Ta-Da-Liste helfen. Eine nicht abgearbeitet To-Do-Liste kann das zwar auch, macht dabei aber viel schlechtere Laune.

Ta-Da-Liste im Alltag nutzen

Wie kannst du nun die Ta-Da-Liste in deine Planungsroutine einbinden?

Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Zusätzlich zur To-Do-Liste
  2. Statt einer To-Do-Liste

Wenn du extrem viel zu tun hast, empfehle ich dir, die Ta-Da-Liste zusätzlich zu deiner Tagesplanung zu nutzen. So gehst du sicher, dass du die wichtigen Dinge auf dem Schirm hast und nicht vergisst. Wenn deine Tage nicht so stressig sind oder deine Aufgaben nicht dringend, kannst du auch mal testen, ob du ohne To-Do-Liste klarkommst. In dem Fall schreibst du einfach nur die Ta-Da-Liste.

Grundsätzlich gilt: Auf der Ta-Da-Liste notierst du die Dinge nicht als Auftrag, sondern als Ergebnis. Also nicht: „Wäsche waschen“, sondern „Wäsche gewaschen.“ Klingt banal, macht später beim Lesen aber einen großen Unterschied. Die erste Formulierung klingt nach einem Auftrag, die zweite nach einem Erfolg. Und genau diese Erfolge wollen wir mit der Ta-Da-Liste herauskitzeln.

Wichtig ist auch, dass die Ta-Da-Liste am Abend, wenn du den Tag abschließt, noch mal durchgehst. Lies sie ganz in Ruhe und nimm bewusst war, was du geleistet hast. Das trainiert nicht nur deine Selbstwahrnehmung und deine Selbstfürsorge. Es motiviert dich auch für den nächsten Tag. Denn seien wir ehrlich: Nichts bringt uns leichter dazu, uns noch mehr anzustrengen als Erfolge.

Und wenn du dir Zeit nimmst, die Ta-Da-Liste durchzugehen, kannst du auch die schönen Dinge des Tages noch mal bewusst genießen. Deshalb die Empfehlung, auch den Zimt-Kaffee oder den Mittagspausenspaziergang mit aufzuschreiben.

Diese kleinen Freuden gehen schnell unter. Du genießt sie im Moment. Aber wie bewertet dein Gefühl am Abend den Tag, wenn er insgesamt anstrengend war? Genau! Die schönen Kleinigkeiten, die du dir gönnst, gehen unter. Das kannst du mit einer Ta-Da-Liste verhindern, die das mit erfasst – und es dir am Abend in Erinnerung ruft.

Benutzt du eine Ta-Da-Liste? Berichte doch mal von deinen Erfahrungen! Und wenn du gerade keine Zeit hattest, diesen Text in Ruhe zu lesen, dann schau doch mal bei meinem Podcast vorbei! (Fast) Jeden Blogpost gibt es nämlich auch als Podcast-Episode. Und wenn der dir gefällt, dann freue ich mich riesig, wenn du ihn weiter empfiehlst oder ihn mit einer Sternebewertung auf Spotify oder Apple Podcasts adelst.