Contentplanung Schritt für Schritt

Contentplanung Schritt für Schritt

Magazin, Blog, Podcast, Instagram, Discord, Coworkings… Ich produziere jeden Monat eine Menge Content. Gerade diejenigen unter euch, die auch (halb)professionell auf Social Media unterwegs sind, haben oft Probleme, regelmäßig Content zu veröffentlichen. Deshalb zeige ich euch heute mal, wie meine Contentplanung aussieht – und wie ich die Planung umsetze.

Ich wollte unbedingt einen Podcast machen. Also begann ich mit einem Blog. Klingt komisch? War für mich aber logisch. Mit dem Podcasten hatte ich schließlich noch keine Erfahrung. Mit dem Schreiben aber schon. Das war damals sogar mein Beruf. Also habe ich einen Blog aufgebaut – um die Blogposts als Skripte für den Podcast verwenden zu können. Und das ist immer noch meine Strategie:

„Du musst nicht für jeden Kanal neuen Content erfinden.“

Du darfst Dinge mehrfach verwenden. Wichtig ist dabei nur, dass du sie inhaltlich und in der Form für die jeweiligen Kanäle aufbereitest. Nehmen wir das Thema Contentplanung zum Beispiel.

Das habe ich zuerst als Story auf Instagram veröffentlicht:

  • Bilder der einzelnen „Werkzeuge“
  • Wenig Text
  • Als Aufzählung, also Schritt-für-Schritt-Anleitung
  • Keine Hintergrund- oder Strategie-Infos

Jetzt schreibe ich zum selben Thema einen Beitrag für das Zeitplanerin-Magazin:

  • Fokus liegt auf dem Text
  • Ausführliche Erklärungen
  • Weiterführende Links
  • Infos zur dahinterliegenden Strategie
  • Bilder nur zur Illustration

Die Inhalte muss ich nicht neu erdenken, die habe ich schon. Nur die Aufbereitung ist anders. Das erleichtert mir die Sache. Podcast und Blog sind dann übrigens eins zu eins dasselbe wie der Magazin-Text.

Und du musst dir keine Sorgen machen, dass deine Follower, Zuhörer oder Zuschauer flüchten, weil sie das Gefühl haben, alles doppelt zu sehen. Das war anfangs meine größte Angst. Aber ich habe zwei Dinge festgestellt:

  1. Auf den unterschiedlichen Kanälen erreiche ich i.d.R. auch unterschiedliche Menschen. Nicht jeder, der mir auf Instagram folgt, hört auch den Podcast oder hat das Magazin abonniert und umgekehrt.
  2. Menschen vergessen Dinge. Selbst wenn du die Story gesehen hast, hast du einzelne Schritte meiner Contentplanung mit Sicherheit schon wieder vergessen. Diese Wiederholung ist also nicht langweilig, sondern hilfreich.

Vorbereitung Contentplanung

So, nachdem wir das geklärt haben, lass uns mal konkret werden. Wenn du konsequent, also regelmäßig, Content auf Social Media veröffentlichen willst, musst du vorher ein paar Fragen klären:

  1. Was will ich erreichen? (informieren, verkaufen, sichtbar werden, Expertise zeigen,…)
  2. Wie oft kann ich guten Content veröffentlichen? (Realistische Einschätzung, bitte! Wer Familie und einen Vollzeitjob zusätzlich stemmen muss, kann nicht jede Woche 5 wirkliche gute Content-Stücke veröffentlichen. Und Qualität ist wichtiger als Quantität.)
  3. Was will ich veröffentlichen? (Rubriken (thematisch) oder Formate (Reel, Carousel, Bild usw.), die sich wiederholen, erleichtern dir die Arbeit.)

Ideensammlung

Wenn du diese Fragen geklärt hast, fällt es dir wesentlich leichter, die leidige „Was soll ich nur posten“-Frage zu beantworten. Wenn du weißt, was dein Profil leisten soll und mit welchen Themen und Formaten du das umsetzen willst, fallen dir die konkreten Ideen in den Schoß. Du musst nur noch dafür sorgen, dass sie da auch bleiben. Heißt konkret: Du brauchst einen Ort, an dem du deine Ideen sammeln kannst. Damit du, wenn du deinen Content für den nächsten Monat oder das nächste Quartal planst, nicht mehr nachdenken, sondern nur noch auswählen musst.

Ich habe diese Ideensammlung in TickTick. Da habe ich mir ein Kanban-Board angelegt. Eines mit sehr vielen Spalten ;-). Es gibt Spalten für die Kategorien, die ich auf Instagram bediene. Aber auch eine Spalte für das Magazin, den Podcast und eine allgemeine Ideensammlung.

Ein Kanban Board hat den Vorteil, dass ich die Themen einfach hin und herschieben kann. Wenn ich ein Thema aus der Magazin-Spalte veröffentlicht habe, schiebe ich es in die Podcast-Spalte, damit ich weiß, dass das Skript vorhanden ist, ich aber die Folge noch nicht produziert habe. So behalte ich den Überblick und hab gleichzeitig einen Ort, an dem alle Ideen gesammelt werden, bis ich sie brauchen kann.

Wichtig für deine Ideensammlung: Du musst jederzeit und überall auf sie zugreifen können. Ideen kommen dir nämlich an den unmöglichsten Orten und zu den unmöglichsten Zeiten. Also wähl ein Tool, das du immer dabei hast und das du ohne groß zu überlegen nutzen kannst.

Recherche für die Contentplanung

Ich plane meinen Content monatlich und zwar in den letzten zwei Wochen des Vormonats. Dabei habe ich folgende Ziele:

  • 2 Instagram-Posts pro Woche, wobei einer die jeweilige Podcast-Folge ankündigt
  • 1 Magazin pro Monat mit 3 großen Beiträgen
  • 1 Podcast-Folge pro Woche immer montags
  • Storys auf Instagram so oft ich kann und mag, die mache ich aber spontan

Los geht es bei mir dann mit der Recherche nach Aktionstagen. Du glaubst nicht, was für absurde Aktions- und Feiertage es gibt. Ich finde es super witzig, mir die anzusehen. Aber viel wichtiger: Fast jeden Monat sind ein paar Tage dabei, die einen Bezug zu meinen Themen Zeit- und Selbstmanagement, Selbstorganisation oder sogar Bullet Journaling haben. Die kann ich dann prima als Aufhänger für Content nutzen.

Im Mai habe ich zum Beispiel das Reel zur Frage, wie ich mein Bullet Journal in längeren Krankheitsphasen führe, am Internationalen Tag der Krankenpflege veröffentlicht. Und auch der Tag des Notizbuchs und der Weltspieletag waren gute Aufhänger für mich.

Meine Quellen für Aktionstage:

Wikipedia

Absurde Feiertage

Die Tage, die für mich relevant sind, trage ich mir in meinen Google Kalender ein. Den sehe ich mir täglich mehrfach an und werde dann an die Aktionstage erinnert. Selbst wenn ich also keinen Post dazu geplant habe, kann ich sie so zum Beispiel als Aufhänger für eine Story nutzen.

Inhalte und Termine planen

Wenn die Aktionstage im Kalender stehen, trage ich dort auch die geplanten Posts und Podcast-Episoden ein. Mir ist es wichtig, alles auf einen Blick zu haben. Deshalb steht mein Content im normalen Kalender. Du kannst dir aber natürlich auch einen separaten Redaktionsplan schreiben.

Ich trage zuerst die Podcast-Themen ein  – einfach, weil ich da nicht über den Zeitpunkt nachdenken muss. Die erscheinen immer Montag. Ich schaue also in mein Kanban-Board mit den Content-Ideen und suche mir aus der Spalte „Podcast“ die Themen raus, die gut passen. Dabei achte ich darauf, dass Interviews, FAQ-Folgen, BuJo- und allgemeine Zeitmanagement-Themen sich möglichst gut abwechseln.

Wenn ein Aktionstag auf einen Montag fällt, zu dem ich unbedingt was machen will, plane ich dazu eine Podcast-Episode ein. Dazu gibt es dann entweder keinen Blogpost, weil ich mir nur Stichpunkte als Skript mache oder ich schreibe einen Beitrag und veröffentliche den ausnahmsweise im Magazin und auf dem Blog später – wenn das Thema auch nach dem Tag noch interessant ist.

Anschließend schaue ich mir an, wann ich den zweiten Instagram-Post pro Woche einplanen will. Entweder fällt mir zu den Aktionstagen etwas ein, die ja schon im Kalender stehen. Oder ich wähle auch hier einfach aus meiner Ideen-Liste aus, worauf ich Lust habe bzw. wozu ich lange nichts gemacht habe.

Um Instagram interessant zu halten, wechsle ich sowohl thematisch, als auch in den Rubriken durch.

Rubriken:

  • How-tos (Anleitungen)
  • Lösungen für ein konkretes Problem
  • Quicktipps (10 Dinge, die…)
  • Inspiration/Meinung
  • Wiki (Methoden, Tools, Begriffe kurz erklärt)

Unterthemen:

  • Bullet Journal
  • Prokrastination
  • Ablenkung
  • Planungsroutinen
  • Ziele
  • Prioritäten
  • Anfangen/Ins Tun kommen
  • Durchziehen
  • Energiemanagement
  • Produktivität
  • ADHS…

Umsetzung deiner Contentplanung

Wenn die Termine und Themen für den nächsten Monat also ausgewählt sind, geht es an die Produktion. Und die batche ich.

Batching: Gleichartige Aufgaben werden zusammen gefasst und am Stück abgearbeitet. Für mich bedeutet das zum Beispiel beim Podcast: Ich nehme erstmal alle Episoden für den nächsten Monat auf. Dann plane ich alle zur Veröffentlichung bei meinem Podcasting-Dienst vor. Danach erstelle ich die Instagram-Posts für jede Folge. Und zum Schluss plane ich deren automatische Veröffentlichung über die Facebook Business Suite vor.  Ich könnte auch immer eine Episode von A bis Z fertig machen, bevor ich mit der nächsten beginne. Aber das kostet wesentlich mehr Zeit, als die gleichen Arbeitsschritte einfach für alle Episoden zusammen zu erledigen (etwa, weil ich nicht jedes Mal neu das Mikro anschließen und einen Tontest durchführen muss).

Podcast

Zuerst kümmere ich mich um alle Podcast-Folgen für den neuen Monat. Zumindest alles, die ich schon vorbereiten kann. Interview-Folgen entstehen oft erst kurz vorher. Aber das stresst mich nicht, wenn alles andere dann schon längst fertig ist.

Die Veröffentlichung plane ich über meinen Podcast-Host vor. Hier habe ich auch die Verknüpfungen mit allen anderen Plattformen eingestellt, auf die der Podcast ausgespielt werden soll – von Spotify, Deezer und Apple Podcast bis zu kleineren Plattformen und Apps. Das war einmal Aufwand, dafür muss ich mich darum jetzt nicht mehr kümmern.

Instagram

Wenn die Podcast-Folgen aufgenommen und zur Veröffentlichung vorgeplant sind, nehme ich mir die Instagram-Posts vor. Die schaffe ich in der Regel nicht alle in einem Rutsch, sondern nehme mir dafür zweimal zwei bis drei Stunden Zeit. Normalerweise erledige ich erst die Podcast-Posts und erstelle im zweiten Termin alle anderen.

Pro-Tipp: Du sparst massiv Zeit, wenn du dir ein oder zwei Vorlagen für deine Posts erstellst und die immer wieder verwendest. Dann geht das noch viel schneller. Ich brauche aktuell vor allem deshalb so viel Zeit, weil ich den Grafik-Teil liebe und deshalb jedes Mal ein neues Layout erstelle.

Wenn alle Posts erstellt sind, plane ich deren automatische Veröffentlichung vor. Ich nutze dafür die Meta Business Suite. Es gibt aber auch viele andere Anbieter. Selbst Canva hat ein integriertes Planungstool.

Ich möchte so viel wie möglich automatisieren, damit ich mich im laufenden Monat nicht noch mal mit der Contenterstellung beschäftigen muss – zumindest nicht mit der für den Podcast und Instagram. Und die Veröffentlichung zu automatisieren, ist am einfachsten.

Magazin & Blog

Das Magazin und der Blog fehlen bisher in der Auflistung zur Contentplanung. Und das hat einen simplen Grund: Der Blog ist aktuell wirklich nur noch Zweitverwertungsplattform. Das heißt, wenn ein Magazin erschienen ist, nehme ich mir irgendwann eine Stunde und verblogge die großen Beiträge und das war alles. Dafür brauche ich keine separate Planung

Das Magazin dagegen ist so umfangreich, dass ich daran immer wieder arbeite im Verlauf des Monats, sonst würde ich das nicht schaffen. Die drei großen Beiträge schreibe ich oft in unseren Coworkings (oder auf den letzten Drücker in den drei letzten Nächten des Monats). Das Layout mache ich, wenn ich dringend eine kreative Auszeit brauche. Dann wird es gelesen (Die beste Änderung in meiner Routine ever: Ich habe jemanden gefunden, die das Magazin Korrektur liest. Wie sehr ich diesen Teil der Arbeit hasste!!!). Und dann muss es nur noch auf zeitplanerin.de hochgeladen und der Newsletter dazu geschrieben und verschickt werden.

Dafür habe ich bisher keine feste Routine – zum einen, weil ich nie genau weiß, wann ich die Zeit dafür finde. Zum anderen, weil ich da sehr lustgesteuert bin und die Lust kommt leider immer noch meistens kurz vor knapp. Solange das aber ohne größeren negativen Stress funktioniert, ist das in Ordnung für mich.

Und damit ich nicht versehentlich „vergesse“, dass der Monat schon fast vorbei und immer noch kein Magazin erschienen ist, habe ich eine wiederkehrende Aufgabe in TickTick. Die lautet „Magazin erstellen“ und erscheint immer am 25. eines Monats. Das ist der Zeitpunkt, an dem es allerhöchste Eisenbahn wird, wenn ich wirklich noch gar nichts geschrieben habe.

Wie viel Zeit brauchst du?

Alles in allem brauche ich aktuell für die Contentplanung und -erstellung pro Monat ungefähr:

  • Recherche und Planung: ca. 1 Stunde
  • Podcastaufnahme und -vorplanung: ca. 4 Stunden (bei 4 Episoden im Monat)
  • Erstellung und Vorplanung Instagram-Posts: ca. 6 Stunden (bei 8 Posts im Monat)
  • Magazin-Erstellung und -versand: ca. 10 Stunden
  • Verbloggen der Magazin-Artikel: ca. 2 Stunden

Wenn du deinen Content schneller planen und vor allem erstellen willst, gibt es vier Stellschrauben, die einen riesigen Effekt haben können:

Zweitverwertung: Nutz denselben Content für unterschiedliche Kanäle

Automatisierung: Nutz Tools, die z.B. deinen Content automatisch zu dem von dir festgelegten Zeitpunkt veröffentlichen.

Batching: Fass gleichartige Aufgaben bei der Contenterstellung zusammen, statt pro Contentstück jedes Mal neu zu beginnen.

Vorlagen: Nutz Vorlagen, die du nur noch anpassen musst, um neuen Content zu erstellen, statt jedes Mal neue Layouts zu kreieren.

Und eventuell hilft dir auch der Spickzettel zur Contentplanung auf der nächsten Seite, den du dir im Download-Bereich einzeln runterladen und ausdrucken kannst. Dort habe ich dir die einzelnen Schritte und alle Tools und Links noch mal zusammengefasst. So hast du alles auf einen Blick. Viel Spaß beim Erstellen deines eigenen Contents! Und wenn du magst, schick mir gern eine Nachricht mit den Links zu deinen Kanälen. Ich freue mich darauf, deinen neuen, regelmäßigen Content zu sehen.

Und eventuell hilft dir auch der Spickzettel zur Contentplanung, den du dir im Download-Bereich einzeln runterladen und ausdrucken kannst. Der ist allerding den Abonnentin oder Abonnent meines Magazins vorbehalten. Das Abo des Zeitplanerin-Magazins kostet dich dabei kein Geld. Ich brauche lediglich deinen Namen und deine E-Mail-Adresse, damit ich dir den Link zum Online-Magazin zuschicken kann.