Entspannt durch die Weihnachtszeit

Entspannt durch die Weihnachtszeit

Ist die Vorweihnachtszeit für dich eine Zeit der Ruhe und Gemütlichkeit, der Wärme und Geborgenheit oder der reine Stress, an dessen Ende deine Nerven blank liegen? Wenn letzteres der Fall ist, nimm dir die paar Minuten für diesen Beitrag – damit du den Advent wieder richtig genießen kannst und entspannt durch die Weihnachtszeit kommst.

Ich liebe die Adventszeit. Die Lichter, die Musik, die Düfte, die Geborgenheit, Geschenke kaufen, herstellen und verpacken, Karten schreiben und verschicken…. die Vorfreude und die Erinnerungen an vergangene Feste. Und diese Lieblingszeit beginnt bei mir schon im November.

Sobald Totensonntag vorbei ist, hole ich die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck aus der Garage (beziehungsweise lasse holen, denn da könnten ja Spinnen dran sein – das muss mein Mann erst checken, bevor ich die anfasse). Ich fange an zu dekorieren, bastle unseren Adventskranz und hole mir auf Pinterest Ideen für selbstgemachte Weihnachtsgeschenke (Wir haben in meiner Familie die Vereinbarung, dass nur noch die Kinder Geschenke bekommen, aber weil ich so gern schenke, bekommen die Erwachsenen von mir immer selbst gemachte Geschenke – mal selbst gebackenen Stollen nach Omas Rezept, mal Lebkuchenlikör, mal selbst gemachte Massagebutter, Badebomben oder feste Handcreme und dieses Jahr wohl Weihnachtscapuccinopulver). Ich gehe in diesen Vorbereitungen richtig auf. Nichts davon ist Stress für mich. Das liegt aber auch daran, dass ich für mich ein paar Regeln und Gewohnheiten etabliert habe, die dafür sorgen, dass ich diese Zeit wirklich genießen kann.

Entspannt durch die Weihnachtszeit: Mach dir rechtzeitig einen Plan und fang früh genug an.

Ja, wenn ich im August erkläre, dass ich alle Weihnachtsgeschenke bereits gekauft und/oder geplant habe, ernte ich im besten Fall Unglauben und Erheiterung. Aber warum sollte mich das kümmern? Die Geschenke-Suche findet bei mir ganzjährig statt – wann immer ich etwas finde, von dem ich glaube, dass es ein gutes Geschenk werden könnte, kaufe ich es oder schreibe es in meinem Bullet Journal auf die Geschenkeliste. Auf diese Weise gerate ich nicht zwei Tage vor Weihnachten in Stress, weil ich keine Ahnung habe, was ich guten Freunden oder den Kindern in meiner biologischen und der Freunde-Familie schenken soll – und das auch noch kaufen muss.

Rechtzeitig anzufangen hilft dir nicht nur, wenn es um Geschenke geht. Für dieses Jahr kommt der Rat ein bisschen spät, aber grundsätzlich empfehle ich dir, spätestens im Oktober einen Plan für zu machen. Wenn du nur einen einzigen Tipp berücksichtigst, um entspannt durch die Weihnachtszeit zu kommen, dann den!

To-Do-Liste für ein entspanntes Fest

Für das Fest selbst:

  • Wo, mit wem und wie du das Fest feiern willst (separat für Heiligabend, den ersten und den zweiten Feiertag).
  • Was es zu essen geben soll und wer sich darum kümmern soll.
  • Wen du beschenken willst und womit.
  • Welche Besuche anstehen, wann du die absolvieren willst, wer mitkommen soll, wer fährt, wer wen wann und wo abholen muss.
  • Wann Bescherung ist und wer ggf. als Weihnachtsmann/Christkind auftritt, wenn du das für die Kinder willst.

To-Do-Liste für eine entspannte Adventszeit

Für die Adventszeit:

  • Ob du backen willst, was, wie viel, wann, mit wem -> was, wie viel und wann du dafür einkaufen musst
  • Falls du basteln willst: was, wann, mit wem -> was du dafür wann besorgen musst
  • Wenn du einen (oder mehrere) Adventskalender selbst befüllen oder kaufen willst -> Was für ein Kalender soll es sein, für wen, wie viele, was brauchst du dafür, was musst du bis wann kaufen, wann musst du anfangen, um rechtzeitig fertig zu sein, wie und wann verschenkst du ihn?
  • Ob du ein Adventsgesteck/-kranz willst, selbst basteln oder kaufen -> was du dafür bis wann und wo kaufen musst
  • Ob du bestimmte Veranstaltungen besuchen möchtest (wenn es möglich ist) wie Weihnachtsmarkt, Adventskonzerte, Theater, Adventstanz, Adventsgottesdienste,… -> Termin eintragen sowie den Termin, um ggf. Karten zu besorgen
  • Wann und wie lange du Weihnachtsurlaub nehmen willst -> eintragen, einreichen, kommunizieren
  • Bis wann du die Wohnung dekorieren willst und was du ggf. dafür neu anschaffen willst
  • Wann du den Weihnachtsbaum kaufen (lassen) willst, wer ihn holt, wo er akklimatisieren kann, wann er aufgestellt werden soll, wer ihn wann schmückt, was du dafür ggf. noch brauchst und kaufen musst
  • Wann du Adventszeit ganz allein für dich einplanst -> Zeiten im Kalender blocken, konkrete Dinge vornehmen, auf die du dich freust, damit du sie nicht einfach ausfallen lässt.

Beide Listen sind sicher nicht vollständig. Füg hinzu, was für dich noch wichtig ist und lass weg, was du nicht brauchst, um entspannt durch die Weihnachtszeit zu kommen. Am Ende hast du jedenfalls einen Adventsschlachtplan, der sich vielleicht erstmal überwältigend anfühlt. Aber vertrau mir: Einfach blind in den Dezember zu stolpern und dann nur noch zu reagieren, wenn all diese Entscheidungen auf dich zukommen (und das tun sie – ob du sie geplant hast oder nicht), wäre noch viel überwältigender.

Lass dich nicht von den Erwartungen anderer treiben.

Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren zusammen. In dieser Zeit haben wir Heiligabend nur ein einziges Mal gemeinsam verbracht. Normalerweise sind wir an diesem Tag jeweils bei unseren eigenen Eltern. Daran hat sich auch nach der Heirat nichts verändert. Aus irgendeinem Grund haben viele Menschen das aber erwartet. Sie finden es eigenartig, dass ein Ehepaar das Fest nicht zusammen verbringt. Anfangs hat mich das an unserer Entscheidung zweifeln lassen. Wenn alle so denken, sind wir vielleicht falsch? Inzwischen bin ich damit und mir wieder im Reinen (und frage mich, warum es überhaupt jemanden interessiert, wo wir Weihnachten feiern, der so oder so nicht dabei ist).

Aber Menschen haben nun mal zu allem eine Meinung – und die meisten scheuen sich nicht davor, sie dir aufs Brot zu schmieren, ob du nun danach gefragt hast oder nicht. Deshalb bereite dich mental einfach schon mal darauf vor, dass irgendjemandem nicht passt, wie du dein Fest planst – und dann ignorier diesen Jemand gekonnt!

Es ist das Fest der Familie und nur mit der (der biologischen und/oder der gewählten) musst du gegebenenfalls abstimmen, wie ihr das Fest feiern wollt. Und wenn ihr beschließt, lieber irgendwo Strandurlaub zu machen und euch das alle glücklich macht, dann buch die Reise! Schließlich geht es darum, dass DU DEINE Weihnachtszeit entspannt genießen kannst.

Delegier und lass dir helfen.

Es mag dich überraschen (und vielleicht innere Widerstände auslösen), aber: Du musst nicht das ganze Fest allein organisieren und vorbereiten. Lass dir helfen, wenn dir Hilfe angeboten wird und verteile Aufgaben, wenn das nicht der Fall ist.

Du kannst zum Beispiel:

  • Das Plätzchen backen mit den Kindern den Großeltern überlassen.
  • Das Basteln mit den Kindern den Großeltern, Tanten, Onkeln oder Freunden mit eigenen Kindern überlassen, die das eh geplant haben.
  • Das Essen fürs Fest liefern lassen oder jeden Gast etwas mitbringen lassen oder gemeinsam kochen.
  • Das Geschenke einpacken an deinen Partner oder deine Partnerin delegieren oder es gleich im Laden erledigen lassen.
  • Weihnachtskarten online bestellen, dann kannst du deinen Text bereits eindrucken lassen und sparst dir das Schreiben.
  • Das Besorgen und Schmücken des Weihnachtsbaums deinem Partner/deiner Partnerin (und ggf. den Kindern) überlassen.

Überleg einfach, was dich besonders stresst und schau dann, wie du diese Belastung auf mehr als nur deine Schultern verteilen kannst. Gut zu wissen: Ich hab noch nie erlebt, dass jemand abgelehnt oder die Nase gerümpft hätte, wenn er bei den Festvorbereitungen um Hilfe gebeten worden ist. Noch nie.

Nutz Online-Shopping und Lieferdienste.

Ich liebe Shopping. Ganz ehrlich! Aber im Dezember in die Innenstädte oder Einkaufscenter? Nur wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Zumal ich dann ja auch noch zu den Zeiten losziehen muss, zu denen die Läden geöffnet haben (wie alle anderen auch). Wenn dich das ebenso stresst wie ich, nutz Onlineshopping.

Du kannst in aller Ruhe daheim auswählen, wenn DU Zeit dafür hast. Du kannst Dinge wieder zurückschicken, wenn sie nicht taugen.Viele Händler haben für Weihnachtsgeschenke auch die allgemeine Rückgabefrist, die normalerweise 14 Tage beträgt, bis Januar verlängert. Die Ware wird dir bequem nach Hause oder – als Geschenk verpackt – direkt zum Empfänger geliefert.

Achtung: Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es im stationären Handel KEIN allgemeines Rückgaberecht. Wenn die Ware fehlerfrei ist, kann der Händler die Rücknahme verweigern. Dass die meisten Läden Dinge auch bei Nichtgefallen zurücknehmen, ist reine Kulanz. Online gelten andere Regeln, weil du hier nicht die Gelegenheit hattest, die Ware vor dem Kauf anzufassen, an- oder auszuprobieren, also zu prüfen. Damit du dafür Gelegenheit bekommst, muss der Händler die Ware innerhalb der ersten 14 Tage nach dem Kauf zurücknehmen – ohne dass du die Rücksendung begründen musst.

Du kannst diese Methode auch fürs das Festessen nutzen. Lass dir Lebensmittel liefern, wenn du die Zeit nicht in vollen Supermärkten verbringen willst. Dafür musst du keine Kochboxen bestellen, sondern kannst bei vielen Supermärkten online Ware bestellen und bekommst sie dann bis zur Haustür geliefert. Zusätzlich bieten auch Bio-Initiativen und Bauernhöfe in vielen Regionen Lebensmittelkisten als Abo an, die dann einmal pro Woche nach Hause kommen. Ja, Lebensmittel liefern zu lassen, kostet etwas mehr als sie im Laden zu kaufen. Aber je nachdem wie groß der zeitliche Aufwand für dich wäre, kann sich das trotzdem lohnen – vor allem für deine Nerven.

Entspannt durch die Weihnachtszeit mit Achtsamkeit

Seien wir ehrlich: Auch wenn du planst wie ein General, ist die Weihnachtszeit mit all ihren Verpflichtungen und Vorbereitungen, Traditionen und Wünschen oft alles andere als entspannt. Damit du die schönen, genussvollen Seiten wirklich wahrnehmen kannst, musst du aber innehalten. Sonst rauschen sie an dir vorbei und das wäre sehr schade.

Schaff dir Anker im Alltag, die dich daran erinnern, eine Pause einzulegen und bewusst wahrzunehmen, was gerade ist. Du könntest zum Beispiel an den Adventssonntagen das Anzünden der nächsten Kerze nutzen. Mach dir eine Tasse Tee oder Kaffee oder Kakao und während du die trinkst, schaust du einfach in die Flamme und lässt zu, dass du die Ruhe fühlst.

Konzentrier dich auf das Schöne.

Was wir denken und was wir fühlen, hängt eng zusammen. Du kannst dir tatsächlich vorhandenen Stress nicht wegdenken, aber du hast viel Einfluss darauf, wie stark und wie negativ du den Stress empfindest. Beobachte dich in den nächsten Wochen mal genau und schreib auf, welche Gedanken du hast, wie du innerlich mit dir selbst redest, wie du über die Menschen in deiner Umgebung denkst.

Wenn du merkst, dass du viel in negativen, abwertenden, motzenden, wütenden, traurigen Gedanken unterwegs bist, kannst du mit der Stoppschild-Technik arbeiten. Wann immer du dich bei einer negativen Gedankenspirale erwischst, hältst du vor deinem inneren Auge ein Stoppschild hoch. Das unterbricht das Karussell – im besten Fall lange genug, dass du es bewusst stoppen kannst.

Gleichzeitig kannst du versuchen, positive Gedanken zu feiern. Wenn du einen wahrnimmst, nimm dir ein paar Sekunden, um ihm bewusst nachzuspüren, schreib ihn vielleicht sogar auf, lächel dir selbst kurz zu. Tu also, was immer dir hilft, um das positive Gefühl zu verstärken.

Du kannst das weiter intensivieren, indem du den Advent nutzt, um jeden Abend (oder, wenn du das nicht schaffst, zum Beispiel an den Adventssonntagen) kurz aufzuschreiben, was an diesem Tag/diese Woche schönes passiert ist. Was hat dich lächeln oder lachen lassen? Wann hast du dich geliebt und geborgen gefühlt? Worauf warst du stolz? Worüber hast du dich gefreut? So kommst du nicht nur entspannt durch die Weihnachtszeit, sondern kannst dir diese positiven Erlebnisse auch im Nachgang immer wieder vor Augen führen.

Ich hoffe, du kannst dich mit diesen Tipps genau voller Vorfreude in den Advent stürzen wie ich. Ich wünsche dir eine fröhliche Vorweihnachtszeit sowie ein friedliches und vor allem gesundes Fest.