Rapid Logging im Bullet Journal – so funktioniert es

Rapid Logging im Bullet Journal – so funktioniert es

Rapid logging ist die Sprache, in der dein Bullet Journal geschrieben wird. Dabei nutzt du Symbole, um so schnell und kurz wie möglich alles zu erfassen, was dir wichtig ist.

In der ursprünglichen Methode kommen drei Symbole, die sogenannten Bullets zum Einsatz. Ich erkläre dir gleich, welche das sind, wie du sie nutzt und warum ich sie für mich abgewandelt habe. Aber lass uns vorher noch mal kurz einen Schritt zurück treten und uns ansehen, warum es das Rapid Logging eigentlich gibt.

Ziel des Rapid Loggings

Ryder Carroll schreibt dazu in seinem Buch „Die Bullet Journal Methode“, dass wir aus unseren Erfahrungen lernen. Aber nur, wenn wir sie aufschreiben, so dass wir sie später analysieren können. Denn auf Erinnerungen in deinem Kopf kannst du dich nicht verlassen. Die verzerren und verschieben sich mit der Zeit. Tagebuch schreiben wäre also perfekt, um zu lernen. Aber: Tagebuch schreiben kostet Zeit und zwischen all den Zeilen später das Wichtige wiederzufinden, ist mühselig. Und da kommt das Rapid Logging ins Spiel. „Rapid Logging holt das Maximum aus dem Tagebuchschreiben heraus, indem es alles Unwesentliche beseitigt. […] Mit dem Rapid Logging erfassen und strukturieren wir unsere Gedanken in Form von lebendigen Listen“, heißt es in „Die Bullet Journal Methode.“

Das Ziel ist also, möglichst alles zu erfassen, was dir wichtig ist oder für dein zukünftiges Ich wichtig werden könnte. Damit du das durchziehst, muss es schnell gehen und einfach sein. Deshalb erfassen wir im Bullet Journal keine kompletten Texte, sondern kurze Stichpunkte – die Bullet Points.

Bullet-Symbole im Rapid Logging

Und um auf einen Blick zu erkennen, ob es sich um eine Aufgabe, ein Ereignis oder etwas anderes handelt, gibt es die Bullets, die Symbole, die die Kategorie deines Eintrags angeben.

Ursprünglich gibt es davon drei:

•     Für Aufgaben (Dinge, die wir tun müssen)

○   Für Ereignisse (Dinge, die wir erfahren/erleben)

–    Für Notizen (Dinge, die wir uns merken wollen)

Diese Symbole kommen vor jeden Eintrag in deinem Bullet Journal – egal, ob er in deinem Daily steht oder in einer separaten Collection zu einem bestimmten Thema. Fass dich dabei so kurz wie möglich. Am Übersichtlichsten werden deine Seiten, wenn deine Einträge einzeilig bleiben. Aber denk daran, dass du nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr auch noch verstehen willst, worum es eigentlich im jeweiligen Eintrag geht. Möchtest du zu einer Aufgabe, einem Ereignis oder einer Notiz zusätzliche Infos ergänzen, schreibst du die jeweils unter den Haupteintrag in eine neue Zeile, die du leicht einrückst. Und natürlich versiehst du auch die Unterpunkte mit den entsprechenden Bullet-Symbolen.

Hervorhebungen einzelner Bullets

Zusätzlich kannst du Symbole vor den Bullets nutzen, um einzelne besonders hervorzuheben. So markiert Ryder Carroll besonders wichtige Einträge (in der Regel Aufgaben) etwa mit einem „*“. Besonders spannende Notizen bekommen ein „!“, um sie als inspirierend zu kennzeichnen.

Aufgaben-Bullets variieren

Eine Besonderheit gilt für die Aufgaben-Bullets. Die sind im Ursprung nur ein Punkt, aber eigentlich gibt es sie in 5 verschiedenen Formen. Alle entstehen aus dem ursprünglichen Punkt und geben jeweils an, in welchem Stadium der Bearbeitung die Aufgabe ist.

•   Bedeutet, die Aufgabe muss noch erledigt werden

≻   Bedeutet, die Aufgabe wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben

≺  Bedeutet, die Aufgabe wurde ins FutureLog (bzw. auf die Sammelliste) zurück geschoben, ist also nicht in nächster Zeit zu erledigen

✕ Bedeutet, die Aufgabe ist erledigt

   Bedeutet, die Aufgabe ist nicht mehr relevant

Rapid Logging individualisieren

So viel zu den Grundlagen. Wenn du gerade erst anfängst, dich mit dem Bullet Journal vertraut zu machen, empfehle ich dir, es erstmal damit zu versuchen. Nach und nach kannst du deine eigenen Symbole dazu erfinden. Aber jedes zusätzliche Symbol verkompliziert das System. Und das macht das Erfassen wieder langsamer und die Einträge weniger übersichtlich.

Trotzdem, mit der Zeit wirst du vermutlich merken, dass dir die drei Bullet-Symbole nicht ausreichen. Für mich ist zum Beispiel ein Symbol für alle Arten von Notizen zu wenig. Ich möchte unterscheiden, ob ich gerade eine Art Tagebucheintrag erfasse oder berufliches Wissen aufschreibe, das ich wiederfinden muss. Deshalb habe ich zwei verschiedene Versionen von Notiz-Bullets:

nutze ich für Notizen im klassischen Sinn (Job, Zeitplanerin, Weiterbildung usw. – Dinge, die ich wiederfinden und/oder mir merken muss)

# nutze ich für Tagebucheinträge, also Gefühle, persönliche Erlebnisse usw.

Darüber hinaus nutze ich neben „*“ für „Priorität“ und „!“ für „Nicht vergessen“ weitere Symbole, um bestimmte Einträge hervorzuheben. Zum Beispiel markiere ich Fragen oder Dinge, die ich nicht verstanden habe oder solche, für die ich eine Zuarbeit brauche mit „?“ vor dem Bullet-Symbol.

Mit der Zeit wirst auch du dein eigenes Rapid Logging System entwickeln. Das ist auch gut so. Tip: Viele Notizbücher, die direkt als Bullet Journal gedacht sind, haben vorn eine Seite, die mit „Key“ überschrieben ist. Wenn deins das nicht hat, leg dir einfach eine an. Der Key ist sozusagen die Legende für deine Symbole. Hier kannst du eine kleine Liste anlegen mit allen Symbolen, die du für das Rapid Logging nutzt – und ihren Bedeutungen. Gerade für den Anfang, wenn du die Bullet-Symbole noch nicht auswendig kennst, ist das hilfreich. Vergiss nur nicht, dass das System da ist, um Einträge so schnell und einfach wie möglich zu machen. Pass also auf, dass du das nicht mit zu vielen Symbolen unnötig verkomplizierst.