FAQ IX: Deine Fragen, meine Antworten

FAQ IX: Deine Fragen, meine Antworten

Diese FAQ-Serie gibt es bisher nur im Podcast, aber weil viele von euch sich mit denselben Fragen quälen, gibt es meine Antworten jetzt auch in Ruhe zum Nachlesen. Wenn du also eine Frage zum Zeit- und Selbstmanagement oder dem Bullet Journal hast, findest du in dieser FAQ-Serie Antworten.

Wiederkehrende Aufgaben lege ich mir immer auf den ersten des jeweiligen Monats und werde dann von der Vielzahl der Aufgaben an diesem Tag erschlagen. Was kann ich tun?

Ich habe das für mich ziemlich einfallslos gelöst (aber effektiv!): Ich terminiere die Dinge einfach nicht mehr auf den 1. eines Monats. Stattdessen verteile ich wiederkehrende Dinge, die an den Monat, aber an keinen konkreten Tag gebunden sind, einfach gleichmäßig über den Monat.

Meinem Google-Kalender ist ja egal, ob ich ihm sage, dass er die Termine an jedem 1. Februar wiederholen soll oder ob ich ihn jede Aufgabe an einem anderen Februar-Tag wiederholen lasse. Für mich funktioniert das gut. Probier das doch mal aus!

Wenn ich Aufgaben nicht schaffe, verschiebe ich sie abends, wenn ich meine Tagesplanung mache, auf den nächsten Tag oder auf den nächsten möglichen Tag (wenn der nächste schon zu voll ist). Oder ich verschiebe sie in die Sammel- oder Irgendwannliste, wenn die Aufgabe doch nicht so dringend ist und noch warten kann. Das ist aber meine ganz normale Routine. Das mache ich mit allen Aufgaben so und nicht nur mit denen, die nur einmal im Jahr auftauchen. Das Übertragen nervt irgendwann so sehr, dass ich mich oft kurz vor Schluss noch aufraffe, die Aufgabe zu erledigen. Das ist ein guter Nebeneffekt dieser Routine 😊.

Gestern hörte ich in einer Podcast-Folge, dass du japanische Füller verwendest und dass es Tinte gibt, die beim Markern nicht so sehr verschmiert. Verrätst du, was du da genau verwendest?

Ich bin mir ehrlicherweise nicht sicher, ob meine Füller aus Japan kommen. Vielleicht auch aus China oder Korea, aber es sind auf jeden Fall asiatische Füller, denn nirgendwo sonst werden EF-Feder wirklich in extrafein hergestellt. Meine Füller sind alle von Hongdian.

Und die Tinte, die ich dazu empfehlen kann, ist die von Diamine – allerdings kommt die im Fass. Du brauchst also einen Füller mit Konverter. Ob die auch Patronen machen, weiß ich gar nicht. Lass mich gern mal wissen, ob du Füller oder Tinte ausprobierst und wie es dir gefällt!

Wichtig: Egal, welche Tinte du benutzt, muss sie immer richtig durchtrocknen, bevor du mit einem Textmarker darüber gehst.

Ich tue mich schwer Aufgaben aufzuschreiben, die weiter in der Zukunft liegen, also die direkte Woche nicht betreffen oder kein konkretes Datum haben, aber gemacht werden müssen. Ich merke aber, dass es mir gut tut, wenn ich Aufgaben oder Routinen einer Woche trennen kann von den eigentlichen Terminen und nicht 10 Aufgaben jeden Tag habe ohne echte Fälligkeit. Wie machst du es?

Ok, das wird eine lange Antwort… vielleicht willst du dir erst noch einen Kaffee holen? 😉

Also, bei mir ist das eine Dreiteilung: Termine, Projekte und Aufgaben. Die sammele ich getrennt:

  • Termine im Google-Kalender,
  • Projekte in eigenen Collections, also jedes Projekt bekommt eine eigene (Doppel)Seite im Bullet Journal, auf der der Name des Projekts, das Ziel (aka gewünschtes Ergebnis) und die nächsten Schritte stehen (die ergänze ich laufend). Alternativ habe ich die Projekte auch schon als Kanban-Board innerhalb meiner To-Do-App (Das ist übrigens TickTick) geführt, aber ich bin einfach kein wirklich digitaler Planer.
  • Aufgaben in der/den Sammellisten (aktuell in Kontextlisten nach GTD in TickTick)

Von den Projekt-Collections ziehen die nächsten Schritte als Aufgaben in die Sammelliste, wenn ich in der Wochen-Review feststelle, dass sie dran sind und ich in der kommenden Woche Zeit dafür habe. Aber in den Sammellisten sind auch alle anderen Aufgaben, die keinem Projekt zugeordnet sind, sondern einfach so auftauchen und erledigt werden müssen (Paket zur Post oder die spontane Anfrage im Hauptjob usw.). In meinen Dailies kommen dann Termine und Aufgaben für den jeweiligen Tag zusammen:

  1. Termine,
  2. Aufgaben mit fixer Deadline in den nächsten 48 Stunden,
  3. Andere Aufgaben nach persönlicher Priorisierung.

Alles was an dem Tag neu dazu kommt und nicht direkt erledigt wird, kommt erstmal ins Daily. Abends beim Tagesabschluss übertrage ich neue Aufgaben in die Sammelliste oder das Daily für den nächsten Tag, bevor ich das neue Daily fülle. (Das klingt alles viel komplizierter, als es wirklich ist…)

Tägliche Planung ist tatsächlich der Dreh- und Angelpunkt in meinem System. Ich würde unruhig, wenn ich meine Listen nur wöchentlich durchgehe. Ich mache es gründlicher in der Wochen-Review, aber ich checke grob jeden Abend, was wo steht, damit nichts verloren gehen kann.

Welche Listen sind nach D. Allen notwendig und nach deiner Erfahrung sinnvoll?

Keine Ahnung, was das Buch dazu sagt, denn ich habs immer noch nicht zu Ende gelesen ;-). Meiner Meinung nach sind folgende Listen sinnvoll: Neben der oder den Aufgaben-Sammellisten (ob Kontextlisten etwas für dich sind oder du nur eine Sammelliste brauchst, musst du einfach ausprobieren) die Irgendwann-Liste (dazu gibt es auch eine Podcast-Episode!), die Warten-auf-Liste und die Sprechen-mit-Liste aus GTD.

Ich bin auf der Suche nach einem guten Buch zum Thema Zeitmanagement. Gibt es die Zeitplanerin-Blogtexte auch in Buchform? Das fände ich perfekt. Sollte das leider nicht der Fall sein, kannst du mir Äquivalentes dazu empfehlen?

Aus den Texten ein Buch zu machen, steht auf meiner Irgendwann-Liste. Aktuell gibt es das aber leider noch nicht.

Wenn du ein Buch suchst, das Zeit- und Selbstmanagement insgesamt beleuchtet – also vom kleinsten Hack bis zum großen Ganzen, dann ist der Klassiker „Simplify your life“ von Werner Tikki Küstenmacher eine echte Herzensempfehlung. Außerdem ist es sehr liebevoll geschrieben und in einzelne Lebensbereiche aufgeteilt, so dass man es auch immer mal wieder und Stück für Stück durcharbeiten kann.

Wenn du mehr daran interessiert bist, wie Motivation, Disziplin und Flow beim Arbeiten funktioniert, ist „Neurohacks – gehirngerecht und glücklich arbeiten“ von Friederike Fabritius und Hans-Werner Hagemann eine echte Empfehlung.

Und wenn es darum geht, neue, gute Gewohnheiten aufzubauen, kann ich „Die 1%-Methode“ von James Clear sehr empfehlen.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich in einer FAQ-Episode beantworten soll, dann stell sie gern in den Kommentaren oder per Mail an info@zeitplanerin.de