Absurde Tools für dein Selbstmanagement

Absurde Tools für dein Selbstmanagement

Kalender, To-Do-Liste, Pomodoro-Timer – kennst du alles. Aber wusstest du, dass auch ein Kopfkratzer oder ein Würfel dein Selbstmanagement unterstützen können? Ich stelle dir heute die reichlich absurde Tools vor, die ich nutze, um konzentrierter zu arbeiten.

Im Moment liegt auf meinem Schreibtisch ein pinkfarbener Gummiball mit Noppen, der schon ziemlich peksig ist (was übrigens ein Wort ist, das gleichzeitig schmutzig, klebrig, eklig bedeuten kann). Das Gummi ist sehr weich und wirklich ein bisschen klebrig, die Noppen wabbeln. Das Ding ist eins dieser Geschenke, über die sich Kinder bei Kindergeburtstagen riesig freuen, während die Eltern sich fragen, ob man eigentlich noch sinnlosere Dinge schenken kann. Aber dieses Ding – so eklig es sich manchmal anfühlt – steigert meine Produktivität. Und das ist nur eines der zahlreichen absurden Tools, die ich nutze, um mich besser zu organisieren.

Fidget Toys

Der Ball ist eins von einer Handvoll sogenannter Fidget Toys oder auch „sensorischer Spielzeuge“. Ich habe einen Fidget Spinner, der sich dreht und dabei leuchtet und vor allem habe ich diverse Versionen an Quetschbällen wie den pinkfarbenen Ekel-Ball. Und auch eins von diesen Pop-Spielzeugen, dass an bunte Luftpolsterfolie erinnert.

Ich hab deshalb so viele unterschiedliche Fidget Toys, weil mein Gehirn nicht jeden Tag auf den gleichen sensorischen Reiz reagiert. Also schaffe ich Auswahl.

Und was tun die Teile nun für mein Zeit- und Selbstmanagement?

Sie halten mich fokussiert!

Wenn ich merke, dass ich abschweife und anfange, mich mit etwas anderem zu beschäftigen als meiner eigentlichen Aufgabe, greife ich zu einem Fidget Toy. Die Bewegung damit und das Gefühl, das die Noppen oder das Kneten und Ploppen und Drehen der Teile auslöst, ist genug Ablenkung, um mich weiter auf die Hauptaufgabe konzentrieren zu können. Besonders hilfreich ist das zum Beispiel bei Meetings, wenn ich wenig eigenen Redeanteil habe. Da konzentriert zuzuhören, ist Schwerstarbeit für mich. In diesen Fällen laufe ich oft mit einem Fidget Toy in der Hand durch den Raum. Hilft immer!

Übrigens, Pro-Tipp: Die Quetschbälle kann man auch super mit den Füßen bearbeiten, wenn man beide Hände zum Arbeiten braucht.

Kopfkratzer

Apropos absurde Tools: Nichts sieht alberner aus als am Schreibtisch zu sitzen und sich selbst mit diesen Kopfkratzern zu massieren, die es in jedem Ein-Euro-Shop gibt und die aussehen wie ein Schneebesen. Aber Hölle, es gibt auch nichts, was entspannender ist – jedenfalls solange man selbst Hand anlegen muss.

Mit deinem Zeit- und Selbstmanagement hat das zwar nur indirekt zu tun, aber es hat dennoch einen großen Einfluss. Der Kopfkratzer ist meine Pausentaste. Wenn ich den benutze, kann ich nicht weiterarbeiten. Zum einen, weil ich mit einer Hand nicht tippen kann. Zum anderen, weil mich das Wohlgefühl regelrecht paralysiert. Das Ding zu benutzen, entspannt also nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern es sorgt auch dafür, dass ich ab und an Pause mache. Beides ist wichtig, um leistungsfähig, konzentriert und gesund zu bleiben.

Würfel

Bild von Michael Schwarzenberger auf Pixabay

Das ist ein Tipp aus meiner Community. Danke, Susann!

Nimm dir einen ganz normalen Spielwürfel und weise den Zahlen Zeit-Kategorien zu. Dann steht die 1 zum Beispiel für „super wichtig“, die 2 für „könnte, muss aber nicht“ und die 3 für „vertane Zeit“ (Du musst nicht alle Zahlen belegen!). Wenn du etwas anfängst, drehst du den Würfel auf die passende Seite.

Was es bringt? Bewusstheit.

Susan sagt, sie habe das im beruflichen Kontexte eine Zeit genutzt und habe es sehr erhellend gefunden, zu merken, wie viel Zeit sie eigentlich mit weniger wichtigen Dingen verbringt. Oft merken wir das nicht.

Aber nur wenn du die Dauer einer Tätigkeit bewusst wahrnimmst, kannst du entweder gegensteuern oder sie bei einer Wiederholung realistisch einplanen. Und wenn der Würfel Stunden mit der Seite für „vertane Zeit“ nach oben vor dir liegt, dann ist das schlechte Gewissen irgendwann vielleicht auch groß genug, um sich wieder den wichtigen Dingen zu widmen.

Spinning Wheel

Die App „Spin the Wheel“ hat mir Gerrit im Podcast-Interview über Zeitmanagement mit ADHS verraten und ich bin seither besessen davon! Ich hab für alles ein Glücksrad gebaut: eins mit schnellen Lieblingsgerichten für die Frage „Was kochen wir heute?“, eins mit Putzaufgaben für ein bisschen Gamefication in der Frage „Wie kriege ich diese Wohnung dauerhaft sauber“, eins für gemeinsame Aktivitäten, wenn wir uns nicht einigen können. Ich hab sogar eins mit möglichen Beschäftigungen für die 5-Minuten-Pause.

Mein Zeitmanagement wird durch das Rad zwar manchmal ein bisschen torpediert, denn… na ja… mir gefällt nicht, was beim Putzrad rauskommt?… dann drehen wir einfach noch mal… und noch mal… und… na, du weißt schon!

Aber mein Selbstmanagement gewinnt durch Gamefication und Wettbewerb – selbst wenn ich nur gegen mich und den Zufall antrete. Ich kann mich damit regelmäßig auch zu Dingen aufraffen, auf dich ich wenig Lust habe, weil sie mich langweilen.

Und das Glücksrad ist ein bisschen wie die unterhaltsamere Variante der 5-Sekunden-Regel. Es holt mich lange genug aus der Lethargie, um loszulegen.

Hast du absurde Helfer, die dich dabei unterstützen, motivierter, konzentrierter, erholter oder produktiver durch den Tag zu kommen? Dann schreib mich unbedingt eine Mail an info@zeitplanerin.de oder eine Nachricht auf Instagram. Denn ich mache sehr gern eine Serien aus diesem Beitrag und stelle dann eure Tools vor!